Wohlwollende Eltern
In einem Workshop erklärte uns ein Kinderpsychologe, der schon sehr lange mit Adoptivfamilien arbeitet, wie wichtig es für eine gute Beziehung ist, als „wohlwollende“ Eltern aufzutreten.
Des weiteren sollte man sich bei allem, was man (vor allem Teenagern) verbietet, bewusst machen, ob man dem Kind nicht doch entgegen kommen könnte. Er plädiert sehr für „Deals“ wie: was ist es dir denn Wert, dies erlaubt zu bekommen? Was würdest du dafür tun, dass Dein Wunsch in Erfüllung gehen kann?
Und wenn der Elan des Kindes/Teenagers auf der Strecke bleibt, war das Ziel/der Wunsch wohl nicht so dringend ... Aber auch dann brauchen sie keinen erhobenen Zeigefinger, sondern Trost!!!
Das wäre der Idealfall ?
Wir üben uns täglich in der Umsetzung und sehen uns auch manchmal - meist an Kleinigkeiten - scheitern. Es aber immer wieder neu zu versuchen, ist nicht nur für bindungsgestörte oder traumatisierte Kinder zum Teil wirklich lebenswichtig, es hilft auch durch die Pubertät. Unsere Kinder sind es uns Wert, jeden Tag eine neue Chance zu bekommen, mal mit mehr, mal mit weniger Grenzen, Verhandlungen und Einschränkungen, aber immer mit Geduld und Liebe. (Und auch wir Eltern haben es verdient, jeden Tag eine neue Chance zu bekommen, unsere Geduld zu üben!)
Denn nur Kinder/Jugendliche, denen diese Haltung entgegengebracht wird, werden auch weiterhin bei Misserfolgen Halt und Trost in der Familie suchen.
Ich wünsche allen Eltern viel Geduld!
Kerstin Blank-Bringmann 2016