Fachbücher

alle Rezensionen: Kerstin Blank-Bringmann

Herzwurzeln
Ein Fachbuch für Pflege- und Adoptivkinder

Fachbücher für Pflege- und Adoptiveltern gibt es schon seit Jahren viele zu kaufen, Kinderbücher ebenfalls. Mit deren Hilfe finden Adoptiv-/Pflegeeltern immer wieder Ansatzpunkte, wichtige Themen mit den Kindern zu besprechen. Eine immer größer werdende Offenheit gegenüber den Wurzeln der Kinder erfordert hierbei auch immer mehr Talent, Themen kindgerecht zu „verpacken“.

Und hier setzt dieses einzigartige Kinderfachbuch an! Es besteht aus drei Teilen:

1.
Die Bilderbuchgeschichte „Herzwurzeln“, in der sich das Pflegekind Jannik und das Adoptivkind Ayana kennen lernen.
Sehr realistisch, aber ohne Wertung erzählt das Buch, wie und warum Jannik aus der Familie und dann über unterschiedliche Stationen zur endgültigen Pflegefamilie kommt. In der Schule lernt er Ayana kennen, die in Deutsch dran ist, mit Fotos ihre Familie und Hobbys vor zu stellen.
Darauf folgt ein Teil, in dem Ayanas Alltag und ihr größter Wunsch, etwas von ihrer Familie in Afrika zu erfahren, erzählt wird.

Emotional, einfühlsam und vor allem mit kindlicher Logik beschreibt die Geschichte, wie beide Kinder versuchen, ihre Wünsche zu erfüllen und doch oftmals an der Realität scheitern. Wut und Trauer führen zu seltsamen Verhaltensweisen bei Ayana wie auch bei Yannik. Beide Kinder haben aber das Glück, dass die Erwachsenen um sie herum dafür sehr viel Verständnis zeigen.
Die Geschichte findet Worte und Erklärungen für Gefühle, die sicherlich vielen Adoptiv- und Pflegekindern nicht fremd sind. Auch Erwachsenen hält sie damit deutlich vor Augen, dass Adoptiv- und Pflegekinder mit scheinbar normalen Situationen aus Gründen, die sie selbst manchmal nicht einordnen können, komplett überfordert sind und unangemessen reagieren.
Die Zugehörigkeit zur Familie gibt den Kindern Halt, löst aber eben nicht alle Probleme.

Dieser Halt sind die Herzwurzeln, die bei den neuen Eltern – und überall dort, wo man Menschen lieb hat - wachsen. Herzwurzeln sind damit die Basis aller besonderen Familien.

2.
Der Ratgeber für Kinder erklärt Begriffe, Institutionen, aber auch typische Probleme und bietet Lösungen an. Die Aufteilung ist sehr interessant und übersichtlich gelöst, da manches für Adoptiv- und Pflegekinder gleich ist, manches aber auch völlig anders.

Mit jüngeren Kindern kann man das Buch sicherlich nach und nach lesen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es aber auch ganz spannend ist, es Kindern, die älter als 10 Jahre sind, einfach hin zu legen. Sie lesen es selbst, finden sich wieder, aber fühlen sich nicht „belehrt“, weil es ja aussieht wie ein Buch für kleinere Kinder.

Das Buch fordert zumindest auf, einmal darin zu blättern – und plötzlich liest sich ein „Gerne-Leser“ fest … so unsere Erfahrung.

3.
Der Ratgeber für Erwachsene ist sehr kurz, weist aber sehr deutlich darauf hin, was Kinder wirklich brauchen. Er wendet sich in drei gut strukturiert und eindringlich geschriebenen Kapiteln an Herkunftseltern, annehmende Eltern und Fachpersonen. Mein erster Gedanke war: Das kann man hervorragend kopieren und den entsprechenden Personen einfach geben, in der Hoffnung, dass sie sich zum Wohl der Kinder wirklich daran halten. Das würde sicherlich vielen Kindern sehr viel ersparen!

Wenn Kinder diesen Fachteil auch lesen, fühlen sie sich wirklich ernst genommen und erleben, wie wichtig sie den Autoren sind, dass sie auch den Erwachsenen klare „Anweisungen“ geben.

Insgesamt ein mehr als gelungener Ratgeber für jedes Alter, der zumindest als unverbindliches Nachschlagwerk in jedem Bücherregal eines Adoptiv- und Pflegekindes zu finden sein sollte!

Die Himmelsrutsche
Schwierige Lebensgeschichten mutmachend erzählt

Ein wunderschön gestaltetes Buch, das die grausame Realität mit Phantasie erträglich macht und Erklärungen findet. Es beinhaltet vier Geschichten mit realistischem Hintergrund, die in einer imaginären Welt spielen, in der jedes Kind über eine Himmelsrutsche in den Bauch der Mama rutscht. Mutter Erde wacht darüber, dass jedes Kind zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Familie ankommt. Manchmal kann es aber auch passieren, dass diese Entscheidung sich als nicht richtig passend erweist. Dafür wird jedes Kind von einer persönlichen Elfe begleitet, die helfen kann, wenn dem Kind in seiner Familie schreckliches passiert. In jeder dieser Geschichten wird ein schwieriger Start ins Leben nicht nur phantasievoll, sondern sehr individuell und liebevoll, das Kind begleitend, erzählt.

Sehr besonders an diesem Buch ist die Perspektive, die ich so bisher noch nie in einer anderen Geschichte gelesen habe. Dieses "Phantasievolle" ist der Punkt, den man schön finden muss und stehen lassen kann, sonst wird man das Buch nicht mögen.

Es geht hier eben nicht um die Eltern oder Pflegeeltern, die ein Kind bekommen, sondern darum, dass ein Kind leben will und aktiv den Weg ins Leben geht. Ebenso aktiv entscheidet es selbst, dass dies nicht der richtige Weg war und bittet das Himmelsbüro um Hilfe bei der Suche nach einer Alternative. Hier sind die Kinder zum ersten Mal nicht diejenigen, denen nur „etwas passiert“, sondern sie haben in sich die Kraft, selbst zu entscheiden, dass sie sich das Leben so nicht gewünscht haben.

Gerade diese Einstellung zum Geschehen hilft zum einen ganz konkret Kindern aus schwierigen Verhältnissen, ihre Lebensgeschichte anzunehmen. Sie weckt aber auch in nahestehenden Familienmitgliedern Verständnis, ebenso wie Bewunderung für das, was das Kind auf seinem steinigen Weg in die Pflegefamilie bisher schon geleistet hat.

In einem Fachteil schreibt die Autorin, was auch sofort beim Lesen auffällt und den besonderen Charakter der Geschichten ausmacht:

„Diese Geschichten sind die bisher einzigen, die den Kindern das Vertrauen geben, dass sie selbst handeln könnten."

Hier entscheiden die Kinder aufgrund ihrer persönlichen Stärken mit Hilfe anderer über ihr Leben. Die leiblichen Eltern werden hierbei nicht negativ beurteilt. Es sind „nur“ nicht die richtigen Eltern zum richtigen Zeitpunkt. Trotzdem wird auch deutlich, wie sehr die Kinder leiden – so sehr, dass sie "es nicht mehr aushalten und an der Himmelsrutsche Hilfe holen.“

Obwohl das Buch eigentlich für Pflegekinder geschrieben ist, kann man es wunderbar ebenso mit Adoptivkindern lesen, denn es umfasst „gängige“ Themenbereiche, warum Kinder nicht in ihrer Familie bleiben können: Alkohol, Drogen, Überforderung, Misshandlung, Gewalt, Tod eines Elternteils.

Der Aufbau der Geschichten ist einfach, überschaubar und erscheint beinahe etwas kurz. Genau darin liegt aber die Qualität der Aussagen und die Basis, für jedes Kind individuell zu überlegen, wie die eigene Geschichte nach diesem Schema hätte aussehen können.

Weitere Infos: http://www.himmelsrutsche.de/#seite_buchdetails.html

 

Die Farbe meiner Haut
Die Antirassismustrainerin - ManuEla Ritz - erzählt

In Deutschland geboren, adoptiert und aufgewachsen in einer kleinen Stadt in Sachsen, erzählt dieses Buch Episoden ihres Lebens zuerst als Ostdeutsche, später als Bundesdeutsche.

"Geh dich mal waschen, du bist dreckig!", gehörte zu den harmlosen Beschimpfungen. Irgendwann merkte sie, wie befreiend es ist, sich zu wehren. Heute zeigt sie anderen, dass es Wege aus der Opferrolle gibt. ManuEla Ritz ist Anti-Rassismus-Trainerin geworden und erzählt von schmerzhaften, aber auch beglückenden Erfahrungen. Dabei wird deutlich, wie vielschichtig Rassismus im Alltag ist.

Es mögen für uns Weiße, die wir in dieser Mehrheitsgesellschaft privilegiert sind, „Kleinigkeiten“ sein. Schwarze Menschen erleben diese aber täglich z.B. wenn sie bei jeder „verdachtsunabhängigen Personenkontrolle“ am Flughafen sowie in Bus und Bahn als potentiell Verdächtig kontrolliert werden.

So lange Deutschland so ist, wie es ist, wird sich nichts ändern – WIR können etwas ändern, indem wir anders handeln. Aber auch hier – sagt ManuEla Ritz - muss man sich die „Baustellen“ auswählen, an denen es lohnt zu kämpfen und sich von denen abwenden, die unnötige Kraft kosten.

Das Buch gibt einen Überblick über das Leben der Autorin und so humorvoll, wie manche Erlebnisse erzählt sind, so sehr zeigen sie auch, welche Stärke man braucht, um in Deutschland nicht nur als Schwarze zu leben, sondern glücklich und erfolgreich zu sein.

Für unsere Familie und unsere Adoptivkinder ist dieses Buch eine gute Gesprächsgrundlage.  Für einen adoptierten, schwarzen Jugendlichen kann es eine Identifikationshilfe sein, denn ManuEla Ritz macht mit ihrem Buch Mut und zeigt, dass und wie „es“ zu schaffen ist.

 

Adoption - und danach?

Ich dachte oft, es müsste ein Buch für Adoptiveltern geben mit dem Titel „Liebe alleine reicht nicht“. Das Buch „Adoption – und danach?“ hat nun genau den Inhalt, den ich mir in einem entsprechenden Buch gewünscht hätte!

Natürlich brauchen Adoptivkinder ganz besonders Liebe, aber es ist ebenso wichtig, um die Besonderheiten im Verhalten der angenommenen Kinder zu wissen. Aufgrund langer Heimaufenthalte, wechselnder Bezugspersonen, Vernachlässigung usw. reagieren Adoptivkinder auf „herkömmliche“ Erziehungsmaßnahmen oft anders. Wenn man diese „Überlebensstrategien“ der Kinder nicht erkennt, kann es umso länger dauern, bis wirklich eine Bindung entsteht. Mit den falschen Mitteln verstärkt man möglicherweise unabsichtlich die unerwünschten Verhaltensweisen.

Viele kurze Kapitel helfen mit anschaulichen Fallbeispielen, die Hintergründe kindlichen Verhaltens zu verstehen. Zukünftige Eltern können sich ein Bild über mögliche Probleme machen und treten ihnen damit gelassener, weil informierter, entgegen. Adoptiveltern erkennen ihre Kinder in der ein oder anderen Situation wieder und gewinnen mehr Selbstsicherheit, auch entgegen „landläufiger Meinung“ einen besonderen Weg mit ihrem Kind und für ihr Kind einzuschlagen.

 

Survival Tipps für Adoptiveltern

Lange habe ich es vermieden, dieses Buch zu lesen – dumm von mir, mich von dem „reißerischen Titel“ des Buches abschrecken zu lassen. Tja, jeder puzzelt sich seine eigenen Vorurteile … aber irgendwann hab ich ihm ja eine Chance gegeben

Trotzdem finde ich den Titel immer noch untragbar und habe das Buch auch nicht offen in einem Regal stehen. Was sage ich denn meinen Kindern damit? „Ich brauche das, um mit euch zu überleben“? Es mag lustig gemeint sein und es ist auch wichtig, gerade im schwierigen Alltag, den Humor nicht zu verlieren, aber muss ich das meinen Kindern mit diesem Buch in meinem Regal so vor Augen halten?

Nachdem ich es aber nun endlich gelesen habe, kann ich den Inhalt nur uneingeschränkt weiter empfehlen!

Vor allen Dingen beschreibt dieses Buch, wie Machtkämpfe entstehen und man sich ganz leicht in sie hineinziehen lässt. Dies deutlich zu lesen und mit der eigenen Situation zu vergleichen, hilft sehr, um frühzeitiger aus diesen Spiralen auszusteigen.

Egal wie sehr man sich bemüht, irgendwann gerät man doch in Situationen, die mit immer gleichen Verhaltensweisen immer gleich enden. Spaß macht das niemandem, aber da wieder heraus zu kommen, ist wirklich nicht immer einfach. Hier setzt dieser Ratgeber an, erklärt vieles und hilft alleine dadurch schon, dass er die Augen öffnet für typische Verhaltensweisen, die zur Eskalation führen können.

Dieser Ratgeber ist jedoch nicht hilfreich, wenn man einfach nur schnell Problem + Lösung erwartet. Man muss sich auf die Fallbeispiele einlassen können und für sich selbst Ideen herausfinden, die in der eigenen Situation am besten passen könnten. Aber gerade deshalb finde ich ihn so hilfreich.
Ich habe daraus auch einmal ein paar Seiten für Lehrer kopiert, in der Hoffnung, dass sie es tatsächlich lesen und manchen „Spielchen“ dadurch besser entgegentreten können. Der Erfolg war bisher leider sehr gering – wer liest schon gerne etwas, von dem andere (weniger kompetente) Leute einem sagen, dass das hilfreich ist? Und vor allem, wenn man doch gar nicht nach Hilfe gefragt hat?

Dass es kein Zeichen von Schwäche ist, sich fachlich weiterbilden zu wollen, um Verhalten der Kinder besser einordnen zu können, scheinen größtenteils nur Eltern so zu sehen. Das war der Grund, warum mich der Titel bisher abgeschreckt hat. Ich war der Meinung, ich brauche keine Tipps zum Überleben, das schaffe ich schon noch selbst. Mich interessieren nur die Hintergründe von Verhalten … aber genau die werden in diesem Buch anhand vieler Beispiele tatsächlich sehr interessant beschrieben.

 

Mit den Augen eines Kindes sehen lernen

Dieses Buch erklärt Dinge, die eigentlich alle Kinder in Phasen durchmachen, die aber bei Pflege-/Adoptivkindern doch "irgendwie anders sind". Während des Lesens hat man als Eltern endlich einmal das Gefühl, mit seinen "komischen Gefühlen" bei manchen Phasen/Verhaltensweisen der Kinder verstanden zu werden.
Einer der ersten Sätze im Vorwort des Buches ließ mich erleichtert aufatmen und nun endlich wissen, dass gleiches Verhalten der Kinder eben doch "anders" ist, einfach weil es mit anderem Hintergrund und aus anderer Motivation heraus auftritt.

Obwohl "Einnässen, schwieriges soziales Verhalten, Lernschwierigkeiten, motorische Unruhe, mangelnde Ausdauer, Konzentrationsstörungen, ..."  als Auffälligkeiten gerade heute bei Kindern und Jugendlichen allgemein immer häufiger auftreten, kann es sich bei Pflege- und Adoptivkindern jedoch bei den gleichen Phänomenen um die Folge einer Frühtraumatisierung handeln.

Die Erklärungen, wie Kinder traumatisiert werden, schon alleine, weil sie von der Mutter getrennt werden, sind sehr nachvollziehbar. Alles weitere lässt dann das Verständnis für die Verhaltensweisen seines Kindes immer größer werden.
Eigentlich ist das Buch geschrieben, um Heilungswege für frühtraumatisierte, hochproblematischen Pflege- und Adoptivkinder aufzuzeigen, aber ich denke jeder, der mit seinem Pflege-/Adoptivkind schon mehrmals an unverständliche Grenzen gekommen ist, wird sich ansatzweise in dem Buch wiederfinden und kann danach seinem Kind mit wesentlich mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen begegnen.

Auch ist dieses Buch eigentlich "nur" die Einleitung in ein sehr komplexes Thema und deshalb eine gute Grundlage, auch wenn das eigene Kind keine gravierenden Probleme im Verhalten zeigt.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und stellenweise mag man dieses Buch - obwohl es "ein Fachbuch" ist - gar nicht aus der Hand legen. Zusätzlich zu den Erklärungen des "Warum" werden auch ganz klar Impulse gegeben, die man für sich und sein Verhalten gegenüber seinem Kind gut mit auf den Weg nehmen kann.

Es bietet keine "Rezepte", aber ganz konkretes Rüstzeug, um einen guten, eigenen Weg selbst zu finden!

Selbst habe ich (noch) nicht alle weiteren Bände dieser Reihe gelesen, höre aber von anderen Adoptiveltern nur Positives.

 

Die vergessene Generation – Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen

Ich denke, AdoptivSinn-Leser sind überwiegend aus ähnlicher Generation, weshalb ich ein Buch vorstelle, dass nichts mit Adoption, aber ganz viel mit der Fähigkeit Zuwendung und Emotionen zu zeigen, zu tun hat. Vielleicht öffnet auch anderen die Augen und schafft eine neue Basis für Gespräche:

Fakt ist, dass die Deutschen, die ihre Kindheit im Krieg verlebt haben und die insbesondere in den letzten Kriegsjahren noch sehr jung waren, heute noch unter den Folgen leiden. „Traumatische Erfahrungen“ aber erlitten offiziell nur die Opfer des Nationalsozialismus. Es besteht eine unausgesprochene Furcht davor, Deutsche auch als Opfer zu sehen, denn damit könnte die deutsche Schuld relativiert werden.

Dies ist ein ganz besondere Fachbuch, das zeitweise wie ein Geschichts- und größtenteils wie ein fesselndes Geschichtenbuch zu lesen ist, zu einem wenig bekannten und doch von beinahe jedem in der eigenen Familie nachvollziehbaren Thema.
Es werden viele Lebensgeschichten erzählt über Flucht, Vertreibung, Bombennächte im Bunker, Hunger … immer mit dem Anspruch der Eltern an die Kinder „schön lieb“ zu sein und sich nicht zu beklagen. Daraus geworden sind Erwachsene, die eigenes Leiden bis hin zu schweren Krankheiten bagatellisieren, emotional unnahbar und am tatsächlichen Befinden ihrer Kinder wenig interessiert erscheinen. Sie geben Eigenschaften und Werte weiter, die sie im Krieg zum Überleben brauchten, die ihren Kindern aber in der heutigen Zeit wenig hilfreich sind. So kommt es zu einem großen Unverständnis zwischen den Generationen.

Dieses Buch trägt dazu bei, die Beweggründe für manche Verhaltensweisen und Handlungen der eigenen Eltern oder Großeltern nachzuvollziehen und verstehen zu können. Es schafft Gesprächsgrundlagen zwischen den Generationen und kann damit Auslöser sein, die Geschehnisse des Krieges auch nach vielen Jahren zu verarbeiten. Die betroffenen Menschen erleben dadurch erstmalig, dass das, was ihnen als Kind passiert ist, nicht normal und ihre Gefühle darüber durchaus berechtigt sind.

„Die vergessene Generation“ lässt einen nicht los, bis man es durchgelesen hat und man findet mindestens Oma, Opa, Mama, Papa, Onkel oder Tante darin wieder, deren „seltsames“ Verhalten plötzlich einen Sinn bekommt!