Bücher für Vorschul-/Grundschulkinder

Das grüne Küken

Ein Gänserich wünscht sich so sehr, auch ein Ei ausbrüten zu können, aber natürlich geben die Hühner ihm nicht einfach eines ihrer Eier ab.
Der Hofhund findet irgendwann im Wald ein Ei, das nicht mehr so gut aussieht, aber vielleicht doch für den Gänserich okay ist. Er gibt es dem Gänserich zum ausbrüten und heraus schlüpft: das grüne Küken. Natürlich ist es kein „richtiges Küken“, was es von dem anderen Federvieh im Hof auch zu spüren bekommt. Aus diesem Grund macht es sich auf die Suche nach seiner „richtigen“ Mama und findet dabei einige Tiere, die ihm etwas ähneln, mehr aber auch nicht. Am Ende ist es sehr traurig (unsere Tochter hat mit 4 Jahren an der Stelle anfangs beinahe mitgeweint…).
Das grüne Küken, das trotz seiner Größe und des anderen Aussehens immer diesen Namen behält, fragt sich, wer es lieb hat, wer ihm etwas zu essen gibt, bei wem es sich unter den Flügel kuscheln kann, … und merkt plötzlich: Natürlich bei seiner MAMA, dem Gänserich!

Eine wunderschöne Geschichte, die man auch in der Grundschule einsetzen kann, um zu erklären, dass ein Kind seiner Mama/seinem Papa nicht immer ähnlich sehen muss.

Der Tatsache, dass der Gänserich keine Gans ist, wurde in unserer Grundschule von keinem Kind Bedeutung beigemessen. Mir zeigt dies, dass es nur darum geht, dass ein Kind lieb gehabt und so akzeptiert wird, wie es ist – in welcher Familienkonstellation auch immer.

 

Keine Bücher über Adoption, „nur“ Lieblingsbücher:

Oskar und der sehr hungrige Drache

Dies ist keine normale Drachengeschichte. Zunächst einmal fehlt die Prinzessin, die dem gerade erwachten, sehr hungrigen Drachen zum Fressen gebracht werden soll. Die Dorfbewohner losen den Jungen Oskar aus, der sich dann alleine auf den Weg zum Drachen macht.

Da er nicht dick genug ist, beginnt eine lustige, wendungsreiche Geschichte, in der Oskar mit seinen Kochkünsten versucht, den bösen Drachen davon zu überzeugen, dass jeden Tag „Menschenessen“ viel besser ist, als einmal eine Prinzessin oder einen kleinen, mageren Jungen zu fressen.

Eine herrliche Geschichte für Kinder im Kindergartenalter, die aber auch Kindern noch Freude bereitet, die gerade mit dem Lesen selbst beginnen (und für Eltern, die viel Situationskomik darin finden, weil eben nicht alles so ist, wie im Märchen 😉

 

Robbi regt sich auf

DAS Buch zum Verständnis der täglichen Wutanfälle:
Als Robbi einmal ganz schlecht gelaunt ist, steigt ein schreckliches Ding in ihm hoch. Mit einem lauten Brüll kommt die ganze Wut aus ihm heraus und krempelt in Form eines roten Wesens sein ganzes Zimmer um, bis es sogar Robbi zu viel wird. Sein Ärger richtet sich nun gegen dieses Wesen und er bringt die kaputten Dinge wieder in Ordnung – dabei wird die Wut immer kleiner, bis er sie schließlich in eine kleine Kiste sperrt, wo sie Ruhe geben soll.

Wenig Text mit Bildern, die für sich sprechen und Kindern als eines der ersten Bilderbücher das Gefühl geben, verstanden zu werden.

 

Ab heute sind wir Cool

Leo will sich nicht mehr klein fühlen und überredet seinen kleinen Bruder Mug, cool zu werden. Cool sein bedeutet für Leo, dunkle Sonnenbrillen zu tragen, Krachmusik zu hören, die Füße auf den Tisch zu legen, rülpsen, gruselige Filme anzuschauen, …
Leider ist sein kleiner Bruder nicht so schnell zu überzeugen und hinterfragt jede einzelne coole Eigenschaft nach dem Sinn. Der große Bruder kommt dadurch immer wieder in Erklärungsnöte. Irgendwie zaubert er aber zu jedem Punkt doch noch eine coole Begründung hervor und der kleine Mug ist kurzfristig überzeugt – nicht zuletzt, weil sein Bruder ja größer, älter und damit erfahrener ist als er.
Doch die Sorgen des Kleinen häufen sich, denn wohin sollen ihr Hund und ihre Katze, wenn sie sich eine coole Ratte anschaffen? Und eigentlich will er viel lieber Kinderfilme ansehen, anstatt Gruselfilme, bei denen er Angst bekommt.
Nach und nach wird es auch dem großen Leo zu anstrengend, immer wieder Argumente zum cool-sein zu finden. Also beschließen beide, heute erst einmal zu spielen und ein Baumhaus zu bauen, ein supercooles natürlich. Und morgen ist immer noch genug Zeit, sich vielleicht wieder den anderen coolen Dingen zuzuwenden …

Dieses Buch bietet neben einer witzig geschriebenen, toll bebilderten Geschichte eine interessante Gesprächsgrundlage. Es ermutigt Kinder im Alter von ca. 4 bis durchaus auch noch 8 Jahren, "Statussymbole" zu hinterfragen, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten.

Ein tolles Buch, bei dem das Vorlesen wirklich Spaß macht!

 

Oma, schreit der Frieder

... und zupft an Omas Rock....

So beginnt (fast) jede Geschichte von Oma und Frieder. Sie verbringen viele Tage gemeinsam und grundsätzlich hat Oma jeden Tag etwas Neues zu erledigen. Frieder möchte natürlich immer gerade etwas anderes und sowieso Omas ungeteilte Aufmerksamkeit. Dann kann Oma über ihren "Rotzbub" auch sehr gut schimpfen, aber irgendwie schafft sie es am Ende immer, eine Lösung zu finden, die allen Spaß macht. Sie macht jeden Quatsch mit und hat immer wieder neue Ideen, die Kinder und Erwachsene an diesem Buch gleichermaßen begeistern.

Wie sich Oma und Frieder jeden Tag neu aufeinander einlassen und auch der "normale Alltag" zum Erlebnis wird, beschreiben diese Geschichten mit viel Witz und doch sehr einfühlsam.

 

Pixi - Buch: Niemand darf uns weh tun

Schon für die Kleinsten ist jetzt endlich in der 2. Auflage ein sehr wichtiges Thema als Pixi-Buch erschienen.

Man kann es für sich privat:
http://shop.dkhw.de/kinderrechte-artikel/64-pixi-niemand-darf-uns-wehtun.html

oder auch als Kita-Paket mit 30/60 Büchern und methodischer Anleitung:
http://shop.dkhw.de/kinderrechte-artikel/65-pixi-niemand-darf-uns-wehtun-das-kita-paket.html
bestellen.

Ein Download ermöglicht den direkten Blick in Praxismethoden:
http://shop.dkhw.de/kinderrechte-artikel/72-vielfalt-in-der-kita-methoden-fur-die-kita-praxis-1.html

 

Bücher zum Thema: „Nein sagen – Kinder schützen“

Wie bereite ich mein Kind auf mögliche Gefahren vor, wenn es alleine unterwegs ist?

Auf diese Frage gibt es leider keine allgemeine Antwort und auch nicht DIE Buchempfehlung, weil unterschiedliche Kinder einfach unterschiedlich reagieren. Manche Kinder brauchen Fakten und fühlen sich sicher, wenn sie diese kennen. Anderen Kindern macht gerade diese Offenheit noch mehr Angst.

Ich kann deshalb nur unterschiedliche Bücher empfehlen, denn wie welches Buch zu welchem Kind passt, können nur die Eltern herausfinden. Die nachfolgenden Bücher finde ich grundsätzlich gut, kann aber auch davon keines uneingeschränkt wirklich für jedes Kind empfehlen:

 

Ein Tipp für alle, die all diese Bücher gerne vorher unverbindlich „Probelesen“ wollen:
Viele Buchhandlungen sind gerne bereit, einen Büchertisch mit Bestellmöglichkeit für eine begrenzte Zeit (z.B. im Kindergarten) einzurichten. In der Regel bringen sie dann ein aktuelles Sortiment mit, aber man kann natürlich auch Bücher zu ganz speziellen Themen mit anfordern.

 

Nicht nur zu Ostern: Nina und Sechziggrad

Nina hat einen Stoffhasen, der heißt Sechziggrad, weil er das Schild 60°C am Ohr hat. Leider entführt ihr Bruder diesen Hasen immer wieder in böser Absicht. In der Nacht zu Ostern steht Nina viel zu früh auf, der Osterhase war noch nicht da und sie versteckt für ihn die Eier – natürlich nur in „richtig guten Verstecken“. Am Ostermorgen findet niemand die Eier und Nina lässt sich von ihrem Hasen die Verstecke sagen. Eigentlich glaubt ihr Bruder solchen Blödsinn ja nicht, aber er muss zugeben, dass der Hase ziemlich viel weiß. Nun muss er dem Hasen auch noch sein großes Osterehrenwort geben, dass er ihn von nun an in Ruhe lässt.

Super witzig geschriebenes Buch mit viel Text und hintergründigem Witz, das Erwachsenen wirklich Spaß macht, vorzulesen!

Das Buch ist immer mal wieder vergriffen, manchmal aber vor Ostern auch in manchen IKEA-Kaufhäusern zu finden.