Inhalt im Mai 2019:
- Wer wählt die Zukunft unserer Kinder?
- Family & friends auf WurzelReise in Vietnam
- Wurzelsuche sollte sich nur emotional „lohnen“
- Ein Erinnerungsbuch für die ersten Mütter unserer Kinder
Wer wählt die Zukunft unserer Kinder?
Ein Artikel in der FAZ mit dem Titel „Der unheimliche Fortschritt“ vom 18.04.2019 führt wieder einmal erschreckend vor Augen, wie die Alterspyramide in Deutschland bei Wahlen unseren Kindern schadet. 53% der 45-59jährigen und 75% der über 60jährigen sind "technische Neuerungen" und alles, was damit verbunden ist „unheimlich“… und diese Menschen wählen die Zukunft unserer Kinder!
Schon alleine dies ist ein Grund, dass sich jeder von uns (Eltern) dafür verantwortlich fühlen sollte, dass junge Erwachsene sich unbedingt mit ihrer Zukunft (und der Politik) auseinander setzen. Wenn die, die in 50 Jahren auch noch von ihrer Rente gut leben wollen, jetzt Interesse an Politik zeigen, sich in Diskussionen einbringen und möglicherweise sogar der Oma erklären können, warum sie wen wählen sollte, nehmen sie ihre Zukunft aktiv in die Hand.
Einen ersten Schritt haben all die Jungendlichen gemacht, die (von den „Alten“, denen keine anderen Argumente einfallen) gerne als Schulschwänzer dargestellt werden! Endlich wird wieder mehr über die Zukunft der nächsten Generation anstatt über „Fremde“ gesprochen!
Ich möchte an alle Leser appellieren: sprecht mit den jungen Erwachsene um euch herum, macht sie neugierig für das, was sie für sich erreichen können und unterstützt ihre Zukunft damit, dass auch ihr alle zur Wahl geht!
Den Artikel der FAZ findet man hier: https://edition.faz.net/faz-edition/politik/2019-04-18/der-unheimliche-fortschritt/297153.html
… und vielleicht ist die Zeit nun günstiger, noch einmal über das Wahlrecht ohne Altergrenze nachzudenken. Anregungen hierzu findet man hier:
Wahlrecht ohne Altersgrenze
Kerstin Blank-Bringmann 2019
Family & friends auf WurzelReise in Vietnam
Drei Wochen Vietnam-Erlebnis pur liegen hinter uns, 3 Familien, 8 Teenager bzw. junge Erwachsene, die immer brav und pünktlich zum Essen kamen, wenn sie es nicht selbst bezahlen mussten. Zwei Omas und ein Opa, die im täglichen Gewusel immer irgendwo ihren Platz, aber auch Ruhe fanden. Drei Wochen reisen und erleben, eintauchen und aufsaugen. Und dabei jeden Tag ein Stückchen mehr eigene Wurzeln entdecken. Es war schön, es wirkt nachhaltig.
Vietnam ist ein wunderschönes und abwechslungsreiches Land.
Touristisch rückt es mehr und mehr in den Fokus der großen Pauschalreiseanbieter.
Die Hauptrennstrecken sind bereits gut ausgebaut, teilweise schon kräftig ausgefranst.
Entlang der HauptreiseRouten möchte sich beinahe jeder ein Stück vom Tourismus-Kuchen sichern. Es stellt daher keine große Herausforderung mehr dar, hier eigenständig seine Reise zu planen.
Ich jedoch brauche für eine solche Reise Planungssicherheit. Neben Urlaub und Erholung, sollte es eine Reise zu den Wurzeln unserer Kinder werden.
Unser Wunsch war, zu sehen und zu erleben. Wir wollten hinter die Bühnen schauen, um den Alltag in Vietnam besser zu verstehen.
Hierfür sind Ly und Heiko die beste Anlaufstelle in Vietnam. Nicht nur, weil sie einfach nett und unkompliziert sind, sondern, weil wir mit Ly Fachberatung und Dolmetscher für unsere Wurzelsuche in einer Person gefunden haben.
Die Planung unserer VietnamReise begann gut 12 Monate vorher.
Individuell gingen Ly und Heiko auf die jeweiligen Bedürfnisse der einzelnen Reiseteilnehmer ein, halfen Suchen und nahmen anhand jedes persönlichen Fragenkatalogs entsprechend Kontakt auf. Mit unendlich scheinender Geduld und Gelassenheit wurden unsere Wünsche, Änderungen, sowie Wünsche zur Änderung der Änderung geplant und neu geplant. Keine Frage blieb unbeantwortet.
Einen Teil unserer Reise durch Vietnam begleiteten uns die beiden und wir fühlten uns mit alltäglichen ebenso wie mit ganz persönlichen Fragen bei ihnen sehr gut aufgehoben. Nebenbei sorgten sie mit ihrer Erfahrung nicht nur dafür, dass eine Diät schlicht unmöglich war, sondern boten uns auch eine Vielzahl kulinarischer Erlebnisse, die wir ohne ihren Tipp sicherlich nie probiert hätten.
Ly und Heiko, zwei Berliner und seit 11 Jahren in Vietnam zuhause, sind eine herzliche Kombination aus
- Sozialarbeiter-Kompetenz,
- Unternehmergeist - wenn es um den Aufbau kleiner Familienunternehmen geht,
- Sprachkompetenz - vietnamesisch & englisch & deutsch
+ einer humorvollen Portion Berliner Schnauze.
Weitere Infos: https://www.urlaubvietnam.de/ly-und-heiko-stellen-sich-vor/
Oder man beginnt die eigene Planung mit hilfreichen Informationen aus dem Blog: https://www.urlaubvietnam.de/neuigkeiten-aus-dem-viethouse/
Kerstin Blank-Bringmann 2019
Wurzelsuche sollte sich nur emotional „lohnen“
Keine Herkunftsfamilie ist reich, sonst hätte sie ihr Kind behalten. Wenn wir nun ins Land kommen und der Herkunftsfamilie Geld geben für besondere Notwendigkeiten, dann sehen alle Menschen im Umkreis dieser Familie, dass es „sich lohnt“ ein Kind ins Ausland abzugeben. Das wollen wir auf keinen Fall und deshalb unterstützen wir alle Wünsche (des Kindes) nach Kontakt und Fotos und keinen einzigen nach materieller Unterstützung. Dies kann man auch kleinen Kindern schon sehr leicht anschaulich erklären.
Kerstin Blank-Bringmann 2019
Ein Erinnerungsbuch für die ersten Mütter unserer Kinder
„Als ich zum ersten Mal auf Ihrer Seite die schön aufgemachten Bücher sah, dachte ich spontan: Wie schön wäre es für mich gewesen, hätten mir die Eltern meiner Tochter auch so ein Buch gemacht und später beim Jugendamt hinterlassen. So hätte ich als abgebende Mutter wenigstens eine papierene Lebensgeschichte von ihrer Kindheit gehabt. So habe ich nur die Erinnerung an eine heimliche Schwangerschaft, die von Angst geprägt war, eine einsame Geburt in einer verschwiegenen Privatklinik und dann den Abschied von meinem 7 Tage alten Baby. Meine Tochter, zu der ich bisher keinen persönlichen Kontakt habe, hat mir noch nicht einmal ein einziges Kinderbild von sich überlassen, obwohl ich sie einmal danach gefragt habe.“
Diese Zeilen schrieb mir eine Mutter, die Ihr Kind zur Adoption freigegeben hatte. Sie berührten mich sehr und machten mich auch nachdenklich.
Ich denke, es ist jedem klar, dass man seinen Adoptivkindern gegenüber verantwortlich ist, sie über ihre Herkunft aufzuklären, ihre Fragen offen zu beantworten und sie bei einer Suche unterstützend zu begleiten. Wir wissen es alle zu schätzen, wenn die Mutter unserer Kinder ihnen einen Brief oder gar Fotos hinterlassen hat, denn das hilft uns sehr, unseren Kindern ihre Wurzeln Nahe zu bringen.
Mir stellte sich hier plötzlich auch die Frage nach unserer Verantwortung als Adoptiveltern gegenüber der ersten Mutter unserer Kinder.
Ich bin der Mutter unserer Kinder wirklich dankbar, dass sie uns diese wundervollen Wesen anvertraut hat. Ich weiß, es war ein schwieriger Schritt, auch wenn die Lebensumstände ihn möglicherweise als „die einfachste und beste Lösung“ für die Kinder aussehen lassen. Ich denke, ich kann die Gründe, aus denen unsere Kinder abgegeben wurden zwar verstehen, aber wirklich emotional nachvollziehen kann ich sie nicht. Ein großes Leid einer anderen Frau lässt mich und meine Familie unendlich glücklich sein. Bin ich dann nicht auch dafür verantwortlich, etwas zurück zu geben? Die meisten Mütter geben Ihr Kind oft noch sehr klein ab und erhalten (wenn überhaupt) den Kontakt zu einem fertigen Erwachsenen zurück. Die Zeit dazwischen, die wir gerade mit unseren Kindern so sehr genießen, uns über Entwicklungen freuen und Dank der Digitalfotografie unendlich viele Fotos machen, fehlt den ersten Müttern völlig.
Natürlich, sie haben Ihr Kind ja abgegeben – aber es deshalb trotzdem sicherlich nie aus ihrem Herzen gelöscht!
Ich habe für die Mütter meiner Kinder ein Album über ihre Kindheit angefertigt.
Das „Tagebuch für Erinnerungen“ – unbeabsichtigt ist dieser Titel ein Teil der Bedeutung geworden, die das Album für die Mütter meiner Kinder bekommen kann. Ich lasse sie damit ein wenig an dem teilhaben, was sie uns geschenkt haben und kann ihnen aus tiefstem Herzen für dieses wunderbare Geschenk danken.
Kerstin Blank-Bringmann 2019
Weitere Buchtipps: http://www.adoptivsinn.de/erfahrungen/lieblingsbuecher.html
Ich nehme am Amazon Partnerprogramm teil und profitiere minimal von Käufen, die über entsprechende Links von meiner Homepage aus getätigt werden. Mit einem solchen Kauf kann meine Arbeit honoriert werden. Danke!
Kerstin Blank-Bringmann
Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.
Dalai Lama