Und noch mehr Neu
Übermütig geworden dadurch, dass mein Newsletter im August tatsächlich an alle Leser verschickt wurde, kann ich nun endlich auch meine neue Internetseite und vor allem mein neues Angebot hilfreicher Unterstützung präsentieren auf http://familienzusammenhalt.adoptivsinn.de/
Kerstin Blank-Bringmann 2016
Themen im Oktober 2016:
- Schwierigkeiten bewältigen
- Akzeptanz unterschiedlicher Bedürfnisse entspannt Konflikte
- Workshop: "Tickst du noch richtig?"
- Buchtipp: "Nuckeldecke" von Rainer Wrage
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Schwierigkeiten bewältigen
- Persönliche Schwierigkeiten sind nicht immer gleich psychische Probleme.
- Probleme führen zu einer Unzufriedenheit, die über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu einer psychischen Erkrankung führen kann – das muss aber nicht sein.
- Selbstbezogenheit ist die natürliche Neigung zu glauben, dass die eigenen Wertevorstellungen nicht nur für uns, sondern für alle die besten sind.
- Wen eine bestimmte Lebensweise glücklich macht, der denkt, dass dies der Weg zum Glück ist. In Wirklichkeit hat er aber nur etwas über sich selbst gelernt.
- Selbstbezogenheit ist ein häufiger Grund wiederkehrender, scheinbar unlösbarer Streitigkeiten.
Die größten Schwierigkeiten entstehen oft, wenn sich geliebte Menschen für Wertvorstellungen und Handlungsweisen entscheiden, mit denen man selbst (nur) unangenehme Erfahrungen gemacht hat.
Allein das Erstaunen darüber, dass Wertvorstellungen und Bestrebungen abgelehnt werden, mit denen man selbst nur gute Erfahrungen gemacht hat, kann zu völligem Unverständnis und deshalb großen Konflikten führen.
„Nur“ aus dem Verwechseln von Individualität und Abnormität entstehen viele Probleme.
Toleranz gegenüber der Individualität ist häufig die einzige Lösungsmöglichkeit!
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Akzeptanz unterschiedlicher Bedürfnisse entspannt Konflikte
Partner, Familie, Freunde oder Bekannte geben gerne gute Ratschläge. (Wer macht das nicht 😉 ) Auch gibt es unzählige Bücher über das Glücklichsein, Lebenszufriedenheit und Motivationstraining.
Alle haben eines gemeinsam:
Sie wollen jeder Persönlichkeit den gleichen Weg zeigen, der den Autoren zu diesen Zielen verholfen hat.
Das klingt grundsätzlich gut, berücksichtigt aber in keinem Fall, dass alle Menschen unterschiedliche Persönlichkeiten sind. Was dem einen hilft, mag ein anderer als unerträgliche Qual empfinden.
Da normalerweise jeder Mensch dazu neigt, das zu empfehlen, was ihm selbst gut tut, sind Ratschläge nur so wirksam, wie die Übereinstimmung der ratgebenden Person mit der eigenen Persönlichkeit.
Dies zu sehen, zu verstehen und weder dem anderen persönliche Qualitäten abzusprechen, noch sich selbst verunsichern zu lassen, kann man lernen, ohne sich selbst und damit seine Persönlichkeit zu verbiegen!
Die besten Ratschläge,
um schwierige Lebensabschnitte erfolgreich zu bewältigen, gibt dir nur deine eigene Motivation.
Das geeignete Werkzeug,
die eigene Motivation sichtbar zu machen, ist das Reiss-Profile®.
Meine Überzeugung ist:
Ich kann einen eigenen Weg nur dann gut gehen, wenn ich weiß, was mich antreibt und welche Werte mir in meinem Leben wichtig sind.
Hierzu gebe ich als zertifizierter Reiss-Profile-Master mit Workshops und Texten auf meiner neuen Internetseite:
http://familienzusammenhalt.adoptivsinn.de/
Hilfe zur Selbsthilfe – nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Kerstin Blank-Bringmann 2016
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Workshop "Tickst du noch richtig?"
Was verbindet - was trennt?
Funktionierst du oder lebst du wirklich?
Entspricht dein Leben auf Dauer deinen Wünschen und Fähigkeiten?
Stehst du morgens motiviert auf, weil du weißt (und tust), was dir am Tag gut tun wird?
Die innere Motivation eines Menschen beeinflusst dessen Leistungsbereitschaft und Leistungsstärke nachhaltig.
Finde heraus, was dich antreibt und verstehe,
- wie du und andere "ticken“ und wie man seine persönliche Motivation selbstbewusst einsetzen kann.
- wie eine aufrichtige Wertschätzung möglich ist, ‚auch wenn’ oder ‚gerade weil’ viele unterschiedliche Persönlichkeiten miteinander leben.
- wie Unverständnis zu Verständnis wird.
- wie Aufgabenverteilung effektiver stattfindet.
- wie Arbeit Freude bereitet.
- wie sichtbar wird wo bzw. warum es in der Zusammenarbeit oder im Zusammenleben mit anderen „hakt“.
Dass REISS Profile® gibt klare, eindeutige und verständliche Hilfe zum Verständnis der unterschiedlichen Handlungsmotivationen und erhöht die Akzeptanz und Wertschätzung eines jeden, weil es
- nicht wertet
- die Stärken herauskristallisiert
- die Motivation des eigenen Handelns individuell sichtbar macht
Weitere Informationen findet man hier: http://familienzusammenhalt.adoptivsinn.de/reissprofile/
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Buchtipp: "Nuckeldecke" von Rainer Wrage
Ich begann das Buch „Nuckeldecke“ an einem Tag, an dem ich zum Frühstück alleine war. Mein Frühstück wurde seeehr lang, da ich dieses Buch nicht mehr weglegen konnte. Bei keinem Kapitel konnte ich eine Pause einlegen, außer dafür, mir Taschentücher zu holen, weil meine Augen so schwammen, dass ein Weiterlesen unmöglich wurde.
Es ist eine Geschichte wie sie in der Nachkriegszeit vermutlich unzählige Male geschehen ist und von der Adoptiveltern inzwischen genau wissen, dass man dies „nicht tun sollte“.
Rainer Wrage wurde adoptiert und die Adoptiveltern fanden nie den richtigen Zeitpunkt, es ihm auch mit zu teilen. Wie wichtig das aber wirklich ist, wird im Buch an vielen Stellen sehr emotional deutlich. Dabei verlangt der Autor nie Mitleid, sondern beschreibt sehr offen seine Gefühle und die Motivationen, die sein Handeln bestimmen.
Die Beschreibung seiner Kindheit zeigt, dass das Urvertrauen fehlt. Als Kind kann er dies aber so nicht benennen und seine Beschreibung dieser Gefühle, die damit verbunden sind, lassen den Leser ganz tief in die Kinderseele eintauchen. Auch im weiteren Verlauf der Lebensgeschichte erlebt der Leser einfach mit, wie Gefühle von Einsamkeit aber auch das ständige Streben nach Anerkennung, Entscheidungen maßgeblich beeinflussen.
Sehr eindrücklich schildert der Autor zum einen die große Enttäuschung, die er erlebt, als er auf dem Standesamt erfährt, dass er adoptiert ist. Zum anderen wird aber im ganzen Buch immer wieder deutlich, dass auch eine Adoptivfamilie, die es nicht schafft, ganz nah an das Adoptivkind heran zu kommen, positiv Prägendes mit auf den Weg gibt. Ihre Bemühungen dürfen allerdings nie nachlassen. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, ist auch die Angst, den Status der „Eltern“ an die leiblichen Eltern zu verlieren, unbegründet.
Liebe kann viele Gesichter und viele unterschiedliche Ausprägungen haben, das wird in dieser Erzählung immer wieder deutlich.
Rainer Wrage empfiehlt sein Buch vor allem für Menschen, die vor einer Adoption stehen. Er möchte ihnen die Wichtigkeit der Offenheit ganz deutlich machen.
Ich finde aber, es hat gerade auch für Adoptiveltern, deren Kinder langsam erwachsen werden, ganz viel zu bieten. Es wird kein „Fachwissen“ mit Fachworten vermittelt, sondern der Autor lässt den Leser an seinem Leben und dem immer wiederkehrenden Gefühlschaos teilhaben. Deshalb denke ich, dass (angehende) Adoptiveltern aus diesem Buch mehr Verständnis für die Gefühlswelt ihrer Kinder mitnehmen können als aus manchem Fachbuch.
So sind es die kleinen Sätze, die mich bewegt haben und in denen ich Argumente unserer Kinder wiederfinde und auch bestätigt finde. Mir als Adoptivmutter gibt dies zusätzlich Sicherheit und Rückhalt darin, manches anders zu machen und auch „komische“ Begründungen unserer Kinder zuzulassen. Sie haben ihren Grund dafür und der liegt oft in einem Gefühlschaos, das man nicht einfach „weglieben“ kann. (Siehe auch unsere Erfahrungen „Trotzdem bin ich manchmal traurig“)
Rainer Wrages Schlusswort als Appell an zukünftige Adoptiveltern, es einfach besser zu machen, wirkt sehr ernst und aus tiefstem Herzen kommend. Einzig schade finde ich, dass er die Mutter-Vater-Konstellation als beste für ein Adoptivkind propagiert, obwohl sein Anspruch an zukünftige Adoptiveltern vor allem eine gute Vorbereitung und die Bereitschaft zu bedingungsloser Annahme und Ehrlichkeit ist. Meiner Meinung nach ist es abhängig von der Persönlichkeit und Offenheit des Annehmenden, wie gut dieser Anspruch, sich intensiv und bewusst auf das Gefühlsleben des Adoptivkindes vorzubereiten und später einzulassen, erfüllt werden kann.
Und jeder der daran nur ansatzweise interessiert ist, sollte sich die Zeit nehmen, das Buch „Nuckeldecke“ von Rainer Wrage zu lesen:
Weitere Buchtipps findet man hier ...
Der Newsletter kann gerne an Interessierte weitergeleitet werden!
Ich freue mich über Fragen/Anregungen und Leserbriefe!
Bitte mit entsprechendem Betreff an: info(at)adoptivsinn.de
alle Texte dieses Newsletters (wenn nicht anders gekennzeichnet):
© Kerstin Blank-Bringmann
Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben, nur Licht kann das.
Hass kann Hass nicht vertreiben, nur Liebe kann das. (Martin Luther King)